Besuch der Holocaust-Überlebenden Nina Laktionova in Nürnberg
Mit Zeitzeugen-Gesprächen im historischen Saal 600 im Memorium Nürnberger Prozesse und an Nürnberger Schule
Zwischen dem 16.-23. Oktober besuchte die Holocaust-Überlebende Nina Laktionova zusammen mit einer Delegation aus der Nürnberger Partnerstadt Charkiw in der Ukraine Nürnberg und München. Dieser Besuch fand auf Initiative des Vereins One Europe e.V. und mit finanzieller Förderung des Auswärtigen Amtes, der Stiftung “Erinnerung, Verantwortung, Zukunft” und des Amtes für Internationale Beziehungen der Stadt Nürnberg statt.
Im Rahmen ihres Besuches lernten sie und weitere Mitglieder der Delegation wie Larysa Volovyk, die Leiterin und Gründerin des Holocaust-Museums Charkiw, und Iryna Fierientseva, die Direktorin der Gedenkstätte Drobyzkyj Jar bei Charkiw unter anderem die Nürnberger Altstadt mit Burg und Stadtmuseum Fembohaus, das Germanische Nationalmuseum, das Jüdische Museum Franken, die Israelitisches Kultusgemeinde Nürnberg, die Ohel-Jakob-Synagoge München, das Hofbräuhaus, den Marienplatz sowie den Viktualienmarkt in München, das Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände, das ehemalige Reichsparteitagsgelände (per Bus) und das Memorium Nürnberger Prozesse kennen.
Im Zentrum des Besuches standen jedoch die Zeitzeugen-Begegnungen, die im Memorium Nürnberger Prozesse im historischen Saal 600 und in der Peter-Vischer-Schule in Nürnberg stattfanden. Vor jeweils vollem Saal berichteten zunächst Larysa Volovyk über den Holocaust in Charkiw und die 16-30.000 vom Sonderkommando 4 a der Einsatzgruppe C ermordeten Charkiwer Juden und dann Nina Laktionova über ihre frühe Kindheit mit den Eltern, das Überleben getarnt als Nicht-Jüdin im Waisenhaus und wie es ihr nach dem Krieg erging. Das Gespräch im Memorium Nürnberger Prozesse fand dabei in Kooperation mit dem Memorium selbst statt und fand ein breites Medienecho in der Region Nürnberg und Bayern.
Kaum jemand blieb ungerührt von der Erzählung von Nina Laktionovas Lebensgeschichte, die so schwer und tragisch begann und letzlich doch mit einem hoffnungsvollen Ausblick weiter geht. Wir sind dankbar und froh, dass es möglich war, sie nach Nürnberg einzuladen und hier mehr über ihre Geschichte und die der ermordeten Juden von Charkiw erfahren zu haben.